Drehfilmaufrolle (Schnur, Rolle, Film DVD 11mn)
Eine Kamera filmt auf einer Schnurrolle eine performative Arbeit: ich stricke eine Schnur, Die sich aus der Rolle entrollt. Die Rolle drht sich, wenn ich an der Schnur Ziehe. Das Stricken führt zu der Bewegung der Kamera.
In Rahmen einer Ausstellung wird die, zum Teil gestrickte, Schnurrolle im Raum platziert, der Film mit dem Arbeitsprozess wird auf einem Fernseher gezeigt. Die Betrachter können, nicht ohne Schwierigkeiten, den Link zwischen dem Werkzeug und dem Resultat seiner Benutzung nachvollziehen. Gleichzeitig bleibt alles dynamisiert, da es keine zielorientierte Vorgehensweise gibt: es geht um den Prozess an sich.
Der Film soll den Raum selbst präsentieren, in dem er einerseits ausgestellt wird, der andererseits in einer anderen Zeit Ort des Geschehens gewesen ist. Dadurch erhält der Betrachter Einblick in eine andere Identität dieses Ortes. Es handelt sich also um eineKontextverschiebung durch einen handelnden eingriff.
Käse Jacke (Latex, Metall, Holz. 77x124x19 cm) Die Entstehungsgeschichte dieser komischen, krankhaften Haut entspricht einer Anektdote. Ich wurde aufgefordet, eine Arbeit unter dem Aspekt „Idee von Kosmos“, zu machen. Ich habe, fragen Sie mich nicht wie, an Emmentaler gedacht. Für mich ist der Käse eine Entsprechung der Negativform des Raumes. Zu dieser Zeit war ich sehr interessiert an den Prozessen des Abformens. Im Zuge meiner Suche nach geeigneten Arbeitprozessen habe ich, zum Gluck, Proben mit Latex gemacht. Daraus ergab sich eine für mich geeignete Materialität. Die kranke Haut, die ich dadurch gefunden habe, wurde multipliziert um daraus eine Jacke nähen zu können. Der Titel der Arbeit, „Käsejacke“, ist also eine Anspielung auf die Prozesse der Entstehungsgeschichte, von Käse und Kosmos, Latex und Haut, die der Betrachter nicht kennt und nur so ansatzweise imaginieren könnte. |
Kicker für ein Spieler und ohne Tor. 2006